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Gastronomen fordern Perspektive zur Wiedereröffnung

Nach einem Jahr Corona-Pandemie und fast sieben Monaten Lockdown ist die Not im Gastgewerbe groß. Mit jedem weiteren Tag drohen immer mehr Gastronomiebetriebe, an den Rand ihrer Möglichkeiten zu geraten. Doch Öffnungen sind bisher nicht in Sicht und finanzielle Hilfen kommen oft nicht an. Gastronomen fordern daher immer lautstarker eine Öffnungsperspektive.

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Nicht nur der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) spricht sich für Lockerungen in der Gastronomie aus. Auch private Initiativen von Gastronomen machen auf die Missstände aufmerksam und agieren als Sprachrohr der Branche.

Initiative „Deutschlands Gastgeberkreis“

Der „Gastgeberkreis“ ist ein Zusammenschluss von Gastronomen und Gastro-Unternehmern, die von der Coronakrise unmittelbar betroffen sind. Die Mitglieder der Initiative machen darauf aufmerksam, dass durch fehlende Maßnahmen ein Massensterben der Gastronomie droht. Sie verfolgen das Ziel, Politik und Gesellschaft für die Lage der Gastronomiebranche zu sensibilisieren und unterstützen dabei die Forderungen des DEHOGA und des Bundesverbandes der Systemgastronomie (BdS). 2020 gegründet, zählt der „Gastgeberkreis“ bereits mehr als 150 Mitglieder, darunter große Unternehmensgruppen wie die Block Gruppe, Hand im Glück, Nordsee, LeCrobag, die ALEX-Gaststätten oder Unternehmer wie Tim Mälzer. Insgesamt erzielen die Mitglieder einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro pro Jahr und zählen mehr als 60.000 Mitarbeiter.

Das fordert Deutschlands „Gastgeberkreis“

Drei Viertel der Gastronomiebetriebe sind nach Angaben der Initiative „Gastgeberkreis“ wirtschaftlich akut gefährdet. Es bedarf daher schneller und unbürokratischer Hilfe, um die Existenz der gebeutelten Branche zu sichern. Darum richtet sich der Gastgeberkreis mit Forderungen an die Politik, u.a. Entschädigungen für unverschuldete Verluste zur Existenzsicherung unbürokratische Verfahren bei der Beantragung finanzieller Hilfen Unterstützung bei Anträgen durch Steuerberater oder örtliche Finanzämter Öffnungsperspektiven und Planungssicherheit für die Gastronomie Anerkennung von Gastro-Betrieben als sicherer Ort hinsichtlich ausgefeilter Hygienekonzepte Weitere Informationen über den „Gastgeberkreis“ sowie Pressematerial finden Sie unter diesem Link.

Initiative „Dein dritter Ort“

Der Leaders Club Deutschland, ein 2001 gegründetes Netzwerk von Gastronomen, hat mit „Dein dritter Ort“ bereits Ende 2020 ein Manifest veröffentlicht, das in sozialen Netzwerken unzählige Male unter dem Hashtag #deindritterort geteilt wurde. Mit der deutschen Synchronstimme von Bruce Willis vertont, hat das Manifest als berührendes Video zahlreiche Reaktionen ausgelöst. In dem Text heißt es u.a.: „Er fehlt, der besondere dritte Ort. Wir vermissen ihn. Er muss jetzt ruhen, in der Unruhe dieser Zeit. Er wartet ungeduldig.“ Gastronomen können sich auf der Website das Manifest als Poster herunterladen und in ihrem Lokal aufhängen. Die Initiative „Dein dritter Ort“ wird unter anderem von Spitzengastronom Tim Raue und der Großmarktkette METRO unterstützt. Der Leaders Club nutzt, unterstützt von Tim Raue oder Max Strohe (Gründer des Berliner Restaurants „Tulus Lotrek“), auch die Social-Audio-Plattform „Clubhouse“, um in Live-Talks auf die aktuelle Situation von Gastronomen hinzuweisen.

Auch Hotellerie fordert Öffnungsperspektive

Auch die Hotellerie fordert von der Bundesregierung, eine Öffnungsperspektive für die Hotelindustrie zu geben. Otto Lindner, Vorstand der Lindner Hotels AG und Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA) mahnt an: „Das Maß des Erträglichen ist erreicht“.