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Gastronomie im Lockdown

Seit November befindet sich ganz Deutschland im zweiten Lockdown. Die wirtschaftlichen Schäden für die Gastronomie und andere Wirtschaftsbereiche sind immer wieder ein zentrales Thema in den Krisensitzungen der Bundesregierung. In einer repräsentativen Umfrage sprechen sich die befragten Bürger nun immer stärker für die Öffnung von Gaststätten und Kultureinrichtungen aus.

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Menschen möchten wieder in Restaurants essen gehen, Museen besuchen und durch Einkaufsstraßen schlendern. Das geht aus dem aktuellen „Corona-Monitor“ des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR) hervor. Doch die Sorge um das Infektionsgeschehen verkompliziert die Wiedereröffnung der Einrichtungen.

„Corona-Monitor“ zeigt wachsenden Wunsch nach Wiedereröffnung

Immer mehr Menschen wollen die Öffnung der Gastronomie und sehnen sich nach offenen Türen in Kultureinrichtungen. Das zeigt der „Corona-Monitor“ des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR), der seit dem Frühjahr 2020 regelmäßig die Einstellungen und Meinungen der Bürger zur Pandemie abfragt. So halten im März nur noch 52 Prozent der Befragten eine Schließung der Gastronomie für angemessen. 48 Prozent sind damit nicht mehr einverstanden. Im Januar waren es noch 64 Prozent gewesen, die geschlossene Restaurants als Maßnahme zur Pandemie-Bekämpfung befürworteten. Trotz der sinkenden Akzeptanz mancher Bestimmungen setzen fast alle befragten Bürger die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus um und halten diese auch für sinnvoll. So trügen 95 Prozent Mund-Nasen-Bedeckungen und 91 Prozent hielten sich an die Abstandsregelungen.

DEHOGA zeigt sich besorgt und fordert eine Öffnungsstrategie

Mit dem fortschreitenden Lockdown wachsen jedoch auch die existenziellen Sorgen der Hotel- und Gaststätten-Betriebe. Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), betonte deshalb im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Die Not im Gastgewerbe ist riesig. […] In den Corona-Monaten von März bis Dezember sank der Umsatz der Restaurants und Hotels um 43,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Jede Öffnungsperspektive für die seit 2. November 2020 erneut geschlossenen Betriebe fehlt – und das trotz rückläufiger Infektionszahlen“. Deshalb fordert der DEHOGA konkret: eine vollständige Auszahlung der November- und Dezemberhilfen, auch für große Unternehmen eine Korrektur der Überbrückungshilfe III hinsichtlich des Unternehmerlohns und der Personalkosten eine konkrete Öffnungsperspektive: 83 Prozent der Betriebe wollen vor Ostern wieder öffnen dürfen. ein höheres Impftempo und die flächendeckende Zurverfügungstellung kostenfreier Schnelltests Zöllick betonte die Wichtigkeit der allgemeinen Gesundheit. Jedoch habe das Gaststättengewerbe viel in Hygiene- und Schutzkonzepte investiert. Aufgabe der Politik sei es jetzt, die gesundheitspolitische Schließung zu beenden. Das vollständige Statement finden Sie hier. Der DEHOGA, betroffene Gastronomiebetriebe und etwa die Hälfte der Bürger plädieren also inzwischen für eine Öffnung der Restaurants und Gaststätten. Doch es sind die Einhaltung der Schutzmaßnahmen und intelligente Hygienekonzepte, auf die es ankommt. Da sich die breite Bevölkerung jedoch an die Maßnahmen hält, sollte einem zügigen Öffnen der Restaurant-Türen hoffentlich bald nichts im Wege stehen.