Die beliebten Arabica-Bohnen machen mehr als 60% des weltweiten Kaffeemarktes aus. Somit ist Arabica-Kaffee der wirtschaftlich bedeutendste Kaffee und in vielen Ländern das wichtigste Exportprodukt.
Arabica- oder Robusta-Kaffee: Was haben Arabica-Bohnen mit der Klimakrise zu tun?
Bisher dominiert Arabica den Kaffeemarkt - dies kann sich jedoch bald ändern - denn die Klimakrise bedroht die kommerzielle Produktion. Die Anbauweise ist aufwendig und die Pflanzen sind anfällig für Parasiten und Krankheiten. Im Vergleich zu Robusta-Bohnen wächst Arabica bevorzugt in höheren Gebieten bei kühleren Temperaturen von 15-24°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Ein gemäßigtes Klima ohne Witterungseinflüsse ist daher Voraussetzung für den Anbau von Arabica-Bohnen.
Zusätzlich zum Klimawandel treiben kurzfristige Lieferkettenprobleme die Preise in die Höhe. Wobei der aufwendige Anbau des Arabica-Kaffees bereits einen höheren Preis voraussetzt. Diese Kombination wird sich auch bald bei Kaffeegenießern bemerkbar machen, somit können nachhaltige Alternativen als neue Trendgetränke zeitnah in das bestehende Angebot integriert werden.
Weg mit den Vorurteilen von Robusta-Kaffeebohnen
Der Name des feinen Kaffees “Arabica” klingt orientalisch und hochwertig, was auf die Qualität des Kaffees zutrifft. “Robusta” dagegen, ist auf die robuste Kaffeepflanze zurückzuführen. Dementsprechend klingt der Name zwar nicht so aufregend, wie Arabica allerdings heißt das nicht, dass Robusta-Kaffeebohnen deswegen schlechter schmecken.
Die Ernte des Robusta-Kaffees ist im Vergleich zu den Arabica-Bohnen einfacher, ergiebiger und somit wirtschaftlich effizienter. Dadurch wird der Kaffee gerne in billigen Kaffeesorten verwertet und zum Mischen verwendet. Dabei werden die Bohnen in kurzer Zeit bei hohen Temperaturen geröstet, wobei sie gar nicht ihre ganzen Aromen entfalten können. Der bekannte, zu bittere Geschmack liegt also nicht an den Bohnen, sondern an der industriellen, schnellen Verarbeitung.
Arabica vs. Robusta: Worin liegen die Unterschiede?
Insgesamt machen die beiden Kaffeesorten Arabica und Robusta über 90% des weltweiten Kaffeemarktes aus. Der größte Kaffeeproduzent und Exporteur des Robusta-Kaffees ist Brasilien, gefolgt von Vietnam. Warme Gebiete zwischen 24 - 30°C in niedrigen Regionen lassen die Robusta-Kaffeepflanzen ca. 10 m groß werden. Resistent gegenüber Parasiten und Krankheiten ist sie somit ertragreicher und günstiger im Anbau im Vergleich zu den Arabica-Kaffeepflanzen, welche nur 1 – 2 m hoch werden.
Arabica ist für seinen milden, fruchtigen und aromatischen Geschmack bekannt. Robusta gilt als kräftiger, bitterer und nicht so vielfältig. Für den westlichen Geschmack ist er daher oft zu stark und wird somit gerne mit Arabica kombiniert. Dies liegt ebenfalls an den ungewünschten Bitterstoffen und Säuren, welche durch einen schonenden Röstvorgang jedoch reduziert werden können.
Doch Robusta-Kaffee überzeugt als echter Wachmacher. Denn wo der Koffeingehalt bei Arabica aufhört, fängt er bei Robusta mit 1,7 % an. Robusta-Bohnen eignen sich somit hervorragend als Espresso, denn durch den hohen Ölgehalt bekommt er eine dicke und sehr stabile Crema.
Robusta – eine Frage des Geschmacks?
Natürlich wird die Arabica-Bohne nicht gleich verschwinden, aber es schadet sicherlich nicht, sich im Klaren zu sein, wo die Kaffee-Trends zukünftig hingehen. Hier steht Robusta ganz oben. Zudem kommen ebenfalls Entwicklungen mit anderen Kaffeearten und Sorten in Frage aus denen neue Trend-Getränke entstehen.
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