Nachhaltigkeit beim Kaffee – was bedeutet das eigentlich?
Generell geht es darum, die Kaffeeproduktion so umweltverträglich und sozial gerecht wie möglich zu gestalten, mit dem Ziel, die Auswirkungen auf Umwelt, Mensch, Tier und den Planeten in der gesamten Wertschöpfungskette auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel der Schutz der Umwelt durch nachhaltige Anbaumethoden, die Vermeidung von Verpackungsmüll, die Verkürzung der Lieferketten und der Schutz der Arbeiter durch faire Löhne und Arbeitsbedingungen.
Wie nachhaltig kann Kaffee überhaupt sein?
Die Nachhaltigkeit von Kaffee ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Eine davon ist seine CO2-Bilanz, die nicht nur von der Bodenbewirtschaftung auf der Plantage abhängt, sondern mit zunehmender Entfernung wegen des Transports immer schlechter wird. Um umweltfreundlich zu sein, müsste Kaffee überall auf der Welt wachsen und eine kurze Wertschöpfungskette haben. Das ist leider nicht möglich, denn die klimatisch für Kaffee geeigneten Anbaugebiete liegen vor allem rund um den Äquator. So legen Kaffeebohnen aus Ruanda, Honduras oder Papua-Neuguinea bis nach Deutschland mehrere Tausend Kilometer zurück.
Zudem ist der Kaffeeanbau oft mit der Abholzung von Regenwäldern verbunden, was zum Verlust wertvoller Ökosysteme führen kann. Die Ernte erfolgt nach wie vor in traditioneller Handarbeit, da die Beschaffenheit der Kaffeepflanzen den Einsatz von Landmaschinen vor allem in den höher gelegenen Anbaugebieten nicht zulässt. Hinzu kommt der hohe Wasserverbrauch sowohl beim Anbau als auch bei der Reinigung der grünen Kaffeekirschen vor dem Rösten. Auch der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln kann die Umwelt belasten. Dennoch gibt es Fortschritte in der Branche, wie z. B. die Verwendung von Schattenanbau und die Förderung der Agroforstwirtschaft, die dazu beitragen können, den Kaffeeanbau nachhaltiger zu gestalten.
Nachhaltige Kaffeebohnen: Welche Siegel gibt es?
Es gibt zahlreiche Siegel und Zertifizierungen, die einen nachhaltigen Kaffeeanbau belegen. Eines der bekanntesten ist das GEPA-Siegel. Es zertifiziert fair gehandelte und ökologisch erzeugte Produkte und setzt sich für die Veränderung ungerechter Welthandelsstrukturen ein. Auch das Fairtrade-Siegel ist ein beliebtes Siegel für nachhaltigen Kaffee. Es ermöglicht die physische Rückverfolgbarkeit der Kaffeebohnen und stellt sicher, dass der Waren- und Geldfluss entlang der gesamten Lieferkette einer ständigen unabhängigen Kontrolle unterliegt. Es gibt aber auch andere Siegel und Zertifizierungen, wie zum Beispiel das Rainforest Alliance Siegel und das UTZ Certified Siegel, die unter anderem einen umweltbewussten Konsum und gute Arbeitsbedingungen belegen.
Nachhaltigen Kaffee in der Gastronomie anbieten
Für Gastronomen ist es heute sehr wichtig, auf die Nachhaltigkeit ihres Kaffees zu achten. Dafür sprechen nicht nur ethische, sondern auch Image-Gründe. Verbraucher legen zunehmend Wert auf nachhaltigen Konsum und bevorzugen Restaurants und Unternehmen, die sich für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit engagieren. Mit einer nachhaltigen Kaffeeproduktion können Gastronomen also nicht nur einen Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung leisten, sondern auch ihr Image aufwerten und sich von der Konkurrenz abheben.
Um nachhaltigen Kaffee anzubieten, sollten Gastronomen natürlich zuerst auf die einschlägigen Siegel und Zertifizierungen achten. Neben dem Einkauf nachhaltiger Kaffeebohnen kann man aber noch mehr tun. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von Mehrweg- statt Einwegbechern und das Sparen von Wasser bei der Kaffeezubereitung.