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Networking in der Gastronomie

Was für viele im Business-Umfeld gang und gäbe ist, kann auch Gastronomen nützen: Netzwerken. Gerade in Pandemiezeiten sind Zusammenhalt und Austausch von besonderer Bedeutung. Denn zusammen ist vieles einfacher und sogar günstiger.

Inhalt

Ob Austausch zu Fördermöglichkeiten, Sammelbestellungen, gemeinsame „Außer-Haus“-Angebote benachbarter Betriebe oder wertvolle Impulse für den Neustart nach Corona: das Knüpfen beruflicher Kontakte zahlt sich aus. Verschiedene Organisationen und Verbände unterstützen das Networking zwischen Gastronomen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor.

Von- und miteinander Lernen: Betriebsinternes Networking

Spannende Kontakte sind uns oft näher als wir denken: beispielweise direkt im eigenen Betrieb. Der Austausch unter der eigenen Belegschaft sollte nicht unterschätzt werden, denn er trägt zu einem besseren Betriebsklima bei. Ein interner Austausch auf Augenhöhe fördert den Zusammenhalt und bringt neue Impulse. Auszubildende im Gespräch mit der Geschäftsleitung oder die Köche im Gespräch mit den Servicekräften: alle können von- und miteinander lernen.

Berufsverbände stärken die gesamte Branche

Gastronomen verbringen viel Zeit im eigenen Lokal. Doch neue Denkansätze und Ideen entstehen oft auch im Austausch mit Betriebsfremden. Berufs- und Unternehmerverbände sind die Interessensvertretung der Branche und ermöglichen das Netzwerken mit Gleichgesinnten: Verband der Köche Deutschlands e.V.: Mit etwa 9.000 Mitgliedern ist der Verband die größte Gemeinschaft von Köchen in Deutschland. Mitglieder erhalten arbeitsrechtliche Beratung oder können an Berufswettbewerben teilnehmen. Die Sommelier Union Deutschland vertritt die Interessen der Branchenkräfte und bietet ein großes Netzwerk von Profis und Nachwuchskräften aus Gastronomie und Weinhandel. Unter dem Motto „Von Mitgliedern – für Mitglieder“ können Vereinsmitglieder während der Corona-Pandemie Waren voneinander erwerben und sich so gegenseitig unterstützen. Aus Leidenschaft zur Barkultur: Die Deutsche Barkeeper Union e.V. unterstützt aktive Barkeeper und Barmaids und hat bereits über 1.300 Mitglieder. Für Servicekräfte gibt es den Verband der Servicefachkräfte, Restaurant- und Hotelmeister e.V., der seine Mitglieder nach außen vertritt und mit Seminaren unterstützt. Um mehr Menschen für die Gastronomie zu begeistern, bietet das Institute of Culinary Art ein Netzwerk aus Top-Entscheidern der Foodservice-Branche mit dem Ziel, mehr Interesse für Kulinarik zu wecken.  

Überregionaler und globaler Support in der Branche

Neben den Berufsverbänden bieten auch berufsübergreifende Verbände Unterstützung: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA macht sich in Landes- und Fachverbänden für die Branche stark. Mit Forderungen an die Regierung, Informationspapieren und Veranstaltungen lässt der Verband die Branche näher zusammenrücken. In diesem Artikel berichteten wir bereits über die Lockdown-Hilfsangebote des DEHOGA. Solidarität und gegenseitige Unterstützung: Salomon FoodWorld und die FVZ Convenience haben unter "Zukunftsinitiative Gastronomie" ein neues Netzwerk gegründet, dass der Gastro-Branche durch die Pandemie helfen soll. Unter dem Motto "Gastronomen helfen Gastronomen" können sich Hilfesuchende mit fachlichen Experten austauschen und von verschiedenen Sonderaktionen profitieren, um ihr Geschäft voranzubringen. Der Leaders Club Deutschland fördert originelle gastronomische Ideen und zeichnet sie jedes Jahr mit dem“ Leaders Club Award“ aus. Darüber hinaus bietet das internationale Netzwerk aus 160 Mitgliedsunternehmen Support z.B. in Sachen Social Media, Nachhaltigkeit oder Individualgastronomie.

Pandemie-konform: Eine virtuelle Gastronomie-Community

Die Plattform shjft, die unter dem Namen STAFFBOOK gegründet wurde, ist ein Online-Stellenportal für die Gastronomie und Hotellerie. Mitglieder können sich vernetzen und via Chat über Jobs austauschen. Das Ziel: ein professionelles Recruitment mit einer großen Community aufzubauen. Der Blog des Portals bietet außerdem Artikel zu Branchenwissen und -trends.

Geld sparen, Zeit sparen, zusammenschließen

Auch informelles Networking funktioniert. Warum sich nicht einfach gemeinsam mit anderen Betrieben organisieren? Gaststätten oder Restaurants können sich bei Bestellungen von Waren zusammenschließen und so Geld sparen sowie Arbeitsaufwände von Lieferanten verringern. Beim Heizölpool können beispielsweise Sammelbestellungen von Heizöl aufgegeben werden. Wer für den Sommer und die (hoffentlich bald erlaubte) Wiedereröffnung neues Mobiliar sucht, wird auf der Gartenmöbel-Börse für Gastronomie und Gewerbe fündig.    

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