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Studie zeigt

Während der Corona-Pandemie haben nicht nur viele Menschen das Kochen für sich wiederentdeckt, sondern sie probieren auch neue Ernährungsformen aus. Aus einer von forsa-Studie geht nun hervor, dass die flexitarische Ernährung auf dem Vormarsch ist.

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Fleischverzicht wird immer beliebter und der Stellenwert pflanzlicher Ernährung wächst (wie wir beispielsweise in diesem Beitrag berichteten). Doch für viele Menschen muss es nicht immer alles oder nichts sein. Die Anzahl der Flexitarier in Deutschland nimmt zu. Damit steigt also die Zahl derjenigen, die sich überwiegend vegetarisch ernähren, aber ab und zu auch hochwertiges, möglichst biologisch produziertes Fleisch zu sich nehmen, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag der PHW-Gruppe.

Hälfte der Deutschen ernährt sich flexitarisch

Jeder Zweite (53 Prozent) verzichtet in Deutschland zumindest manchmal bewusst auf Fleischprodukte. Die Supermarktregale füllen sich daher zunehmend mit vegetarischen Alternativen: Burgerscheiben aus Soja, Wurst auf Erbsenbasis oder sogar Fisch-Ersatz. Um diese Entwicklung näher zu untersuchen, befragte forsa für die PHW-Gruppe mehr als 1.000 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren. Dabei gab fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) an, sich flexitarisch zu ernähren. Insbesondere bei jüngeren Verbrauchern ist die vegane oder vegetarische Ernährung beliebt. Von den 18- bis 29-jährigen ernähren sich 14 Prozent vegetarisch, bei den 60- bis 75-jährigen beträgt dieser Anteil nur 5 Prozent. Mit 63 Prozent ernähren sich Frauen häufiger fleischlos als Männer (43 Prozent).

Warum verzichten immer mehr Menschen auf Fleisch oder Fisch?

Nachhaltigkeit und Tierwohl sind die wichtigsten Gründe für den Fleischverzicht. Dies gaben 60 Prozent der Befragten an. Doch auch die Gesundheit spielt für 49 Prozent eine entscheidende Rolle beim Verzicht auf tierisches Protein. Der Unterschied der Altersgruppen zeigt, dass Nachhaltigkeit den Jüngeren am wichtigsten ist. Mit zunehmendem Alter wächst auch der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung ohne Fleisch. Partner oder Mitbewohner verleiten ebenfalls einige Befragte (15 Prozent) zu weniger Fleischverzehr. Proteinquellen sind ein wichtiger Bestandteil jeder Ernährungsform. Dass die Alternativen mittlerweile geschmacklich mit den Originalen mithalten können, macht es vielen Menschen leichter, auf tierische Produkte zu verzichten. Am beliebtesten sind Tofu, fleischloses Hack oder veganer/vegetarischer Aufschnitt. Danach folgen Ersatzprodukte für Schnitzel, Würstchen oder Frikadellen. Doch auch Kartoffeln, Nüsse oder Reis werden – gerade in älteren Zielgruppen – als Ersatz für Fleisch oder Fisch eingesetzt. Die vollständigen Ergebnisse der Studie lesen Sie hier.

Deshalb ist die flexitarische Ernährung so beliebt

Der Trend zur pflanzlichen Ernährung ist immens präsent und geht an niemandem so richtig vorbei. Dennoch möchten viele Verbraucher den entscheidenden Schritt nicht gehen, komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Häufig wird das Argument genannt, der Mensch sei evolutionär bedingt ein „Allesfresser“ und bräuchte hin und wieder tierisches Protein. Dem gegenüber stehen Verbraucher, die sich seit vielen Jahren vegan ernähren und argumentieren, dass der menschliche Körper keine Kuhmilch oder Fleisch benötige. Der Flexitarismus bietet somit für viele den perfekten Mittelweg: den Fleisch- und Milchkonsum zu reduzieren, ihn nicht zum Mittelpunkt der Ernährung zu machen, jedoch dennoch nicht dauerhaft darauf verzichten zu müssen.

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