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Zehn Tipps für das Marketing in der Corona-Krise

Die Kontaktsperre während der Corona-Pandemie zwingt Restaurants zu schließen. Doch die Kosten laufen weiter. Wir haben zehn Tipps zusammengestellt, wie Gastronomen fehlende Einnahmen – abgesehen von Soforthilfen – zumindest teilweise ausgleichen können. 

Inhalt

Es ist Frühling und die Lokale sollten in dieser Jahreszeit eigentlich gut gefüllt sein. Doch die Menschen bleiben zu Hause, arbeiten, wenn möglich, aus ihrem Home Office und versuchen sich auf die derzeitige Ausnahmesituation einzustellen. Wie können Gastronomen ihre Stammgäste trotzdem erreichen und eine langfristige Beziehung aufbauen, die die Krisenzeiten übersteht?

Auf Take-Away und Lieferservice umstellen

Auch während der Corona-Krise müssen Gäste nicht auf ihre Lieblingsgerichte verzichten. Restaurants dürfen zwar den Gastraum nicht mehr öffnen, aber weiterhin die Küche benutzen. Die Speisen können sich also trotzdem auf den Weg zum Kunden machen – entweder als Take-Away oder frei Haus geliefert. Wie Restaurants einen Liefer- oder Abholservice einrichten, erklären wir hier.

Gutscheine anbieten

Buy now, eat later! Wenn gastronomische Betriebe Gutscheine anbieten und diese während der Corona-Krise verkaufen, kommt jetzt etwas Geld in die Kasse und Kunden können die Beträge später einlösen. So können Gäste bereits jetzt für bessere Zeiten vorsorgen und sich auf den nächsten Besuch in ihrem Lieblingslokal freuen. Gutscheine können in Papierform oder online bereitgestellt werden. Was auf einem Gutschein stehen sollte der Gutschein muss in Schriftform vorliegen (Papier oder PDF) Gutscheinwert und Dienstleistung muss genannt werden Gutscheinaussteller (das Restaurant) muss ersichtlich sein Ablaufdatum sollte genannt werden (Gutscheine sind i.d.R. drei Jahre gültig)

Auf Hilfs-Portalen eintragen

Viele Menschen wollen Gastronomen in der Krise helfen. Findige Entwickler bauen derzeit Portale oder Apps, in denen Restaurants, Cafés oder kleine Läden sich registrieren lassen können, um Gutscheine oder ihre Waren online zu verkaufen. Eine Auswahl privater Hilfsprojekte für Gastronomen haben wir hier zusammengestellt.

Newsletter oder Flyer für die Nachbarschaft schreiben

Die Menschen sind wohl selten zuvor so viel zu Hause gewesen wie jetzt. Der perfekte Moment, um als Gastronom die Nachbarschaft als Kundschaft zu akquirieren. Dies geht entweder einfach mit ausgedruckten Flyern, die im Viertel angepinnt oder verteilt werden oder in die Briefkästen der Nachbarn gesteckt werden. Hier können Restaurants, Cafés, Bäckereien usw. ihr Angebot notieren und Nachbarn darauf aufmerksam machen, dass sie auch in der Krise kulinarisch für sie sorgen. Wenn gastronomische Betriebe bereits einen Newsletter veröffentlichen, umso besser. Auch dieser kann dafür genutzt werden, die Online-Community über den Mittagstisch oder den Kuchenservice zu informieren. Und gleichzeitig kann ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden.

Netzwerk auf- und ausbauen

Nichts ist dieser Tage so wichtig wie ein gutes Netzwerk – analog wie digital. Wenn ein gastronomischer Betrieb bislang noch keine Unternehmensaccounts bei Facebook, Instagram oder LinkedIn betreibt, ist jetzt vielleicht der richtige Moment, um damit zu beginnen. Die Menschen sind dieser Tage mehr als üblich online und bereit, lokale Geschäfte und Restaurants zu unterstützen. Gemeinsam stärker: Gastronomen sitzen derzeit alle im selben Boot und haben mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen. Die beste Zeit also, um sich auch miteinander zu vernetzen, zum Beispiel via LinkedIn, XING, Facebook-Gruppen oder Initiativen. So haben Restaurant-Betreiber beispielsweise eine gemeinsame Petition an die Bundesregierung auf den Weg gebracht.

Die richtigen Hashtags nutzen

Hashtags sind eine einfache Möglichkeit, in Social-Media-Netzwerken wie Instagram, Facebook oder LinkedIn außerhalb der eigenen Community Reichweite zu erzielen. Wen Gastronomen in ihren Social-Media-Accounts bestimmte häufig genutzte Hashtags verwenden, werden sie sichtbarer und Teil einer großen Gemeinschaft. Wichtige Hashtags sind z.B.: #supportyourlocaldealer #supportyourlocal #stayhealthy #buynoweatlater #gemeinsamstark #gastroretter #gutscheinehelfen #wirbleibenfuereuchda #solidaritaet Übrigens: Auch analog kann man diese Hashtags verwenden. Einfach mit Edding auf Fensterscheiben oder Aufsteller schreiben. So weiß die Nachbarschaft, dass ein Lokal auch in der Krise weitermacht.

Online-Shop aufbauen

Hat ein Gastronom nicht nur Menüs, sondern auch Merchandising-Artikel und abgepackte oder eingeweckte Speisen im Angebot, kann er diese über einen Online-Shop verkaufen. T-Shirts, Marmeladen oder Brotaufstriche finden so auch in Zeiten der Corona-Krise (und darüber hinaus) zum Kunden. Portale wie Einzelheld.de oder Ebay helfen dabei, einfach und schnell Online-Shops aufzubauen. Auch Instagram bietet die Möglichkeit, aus dem eigenen Insta-Account einen Online-Shop zu machen.

Crowdfunding starten

Mit Crowdfunding, also Schwarm- oder Gruppenfinanzierung, lassen sich Projekte, Produkte und neue Geschäftsideen finanzieren und realisieren. Menschen zahlen in einen „Topf“ ein und spenden für Projekte, die sie interessieren und die sie unterstützen möchten. Crowdfunding ist auch für Restaurants, Bars und Hotels eine willkommene Möglichkeit, finanzielle Engpässe in der Corona-Krise zu bewältigen. Wir haben Gastro-Projekte gesammelt, die Crowdfunding nutzen und Tipps, wie man ein Crowdfunding einrichten kann.

Nachbarschaft aktivieren

Nichts ist in diesen Zeiten für Gastronomen so wertvoll wie eine starke Nachbarschaft, die zusammenhält. Warum nicht über einen Brötchendienst oder einen Kuchenservice nachdenken („Wir bringen dir Brötchen oder Kuchen an deine Haustür“) oder einen Mittagstisch oder Lunchpakete to go anbieten. Gestresste Nachbarn, die sich zwischen Home Office und Kinderbetreuung zerreißen, werden es danken.

Das „Selbstkochen“ unterstützen

Jeder muss sich derzeit selbst zu Hause versorgen. Doch nicht jeder ist ein geübter Koch. Viele in der Nachbarschaft sind daher vielleicht dankbar für etwas Unterstützung ihrer Lieblingslokale. Wenn es nicht der fertige Mittagstisch ist, könnten auch „Halbzeuge“ helfen: Die Pizzeria um die Ecke kann beispielsweise fertigen Pizzateig zum selbst Belegen nach Hause liefern. Zusätzlich können Gastronomen in How-to-Videos auf den eigenen Social-Media-Accounts oder auf der Website Tipps zum Selbstkochen geben und zeigen, wie die Zubereitung eines Gerichts am besten gelingt. Auch Ideen für die Resteverwertung sind gefragt.