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Corona-Warn-App mit neuer Check-In-Funktion

Seit dem 21. April hat die offizielle Corona-Warn-App des Bundes eine neue Check-In-Funktion für Restaurants, Veranstaltungen oder Geschäfte. So zieht sie ein Feature nach, das private Anbieter wie z.B. die Luca-App, bereits anbieten. Doch auch mit diesem Update ist die Corona-Warn-App für Veranstalter und Gastronomen nur bedingt nützlich.

Inhalt

Wie funktioniert der Check-In bei der Corona-Warn-App? Welche Vorteile bietet er? Und welche Nachteile bringt er für Gastronomie und Veranstaltungsbranche mit sich. Wir stellen die wichtigsten Fakten zusammen.

Ähnliche Funktionsweise bei Corona-Warn-App und Luca

Die Registrierung in Restaurants, Museen oder Geschäften ist nun – neben anderen Apps wie Luca – auch mit der Corona-Warn-App möglich. In der Funktionsweise unterscheiden sich die Anwendungen kaum: Veranstalter oder Gastgeber generieren einen QR-Code, die Besucher mit ihrer favorisierten Warn-App zum Check-In scannen. Wird ein Gast positiv auf das Coronavirus getestet und gibt dies in der App an, so informiert das Smartphone alle, die Kontakt zur infizierten Person hatten. Kriterien dafür sind ein Kontakt von bis zu 30 Minuten im näheren Umfeld der positiv getesteten Person. So weit, so gut. Zwar erhalten Nutzer der Corona-Warn-App bei erhöhtem Infektionsrisiko eine Warnung. Die Anforderungen von Restaurantbesitzern werden dennoch nicht erfüllt.

Keine Kontaktnachverfolgung möglich

Die Corona-Warn-App ermöglicht nicht alle Kriterien der Kontaktnachverfolgung, die der Bund von Veranstaltern und Gastronomen fordert. So übermittelt die Corona-Warn-App im Gegensatz zur Luca-App die Daten anonym, damit Nutzer keine Rückschlüsse auf individuelle Personen ziehen können. Aus Sicht des Datenschutzes verständlich, aus Sicht der Gastronomie jedoch nutzlos. Die Applikation ermöglicht keine Übermittlung von Namen oder Telefonnummern an die Gesundheitsämter. Doch genau diese Anforderungen stellen die Bundesländer an Einrichtungen wie Restaurants, Gaststätten oder Bars. Das bedeutet: Trotz der neuen Check-In-Funktion müssen Betreiber gastronomischer Einrichtungen weiterhin eine Kontaktliste pflegen – elektronisch oder mit Stift und Papier. Eine Funktion, die die Luca-App erleichtert: Dort erfolgt die Übermittlung persönlicher Daten via sicherem Protokoll an die teilnehmenden Gesundheitsämter. Dies ermöglicht eine schnellere Kontaktnachverfolgung und der Ort der Infektion ist genau bestimmbar – eine Funktion, die der Corona-Warn-App aufgrund ihres anonymen Konzeptes ebenfalls fehlt.

Vorteile des Corona-App-Updates für private Nutzer

Für private Nutzer sind die Neuerungen der Corona-Warn-App dennoch von Nutzen. Sie können sich in Geschäften, Restaurants oder bei Veranstaltungen mit wenigen Klicks einchecken, ohne ihre persönlichen Daten eingeben zu müssen. Wird ein Corona-Fall über die App gemeldet, werden alle Betroffenen anonym informiert. Auch Risiko-Begegnungen in Innenräumen sind mithilfe des neuen Check-Ins nun besser nachvollziehbar. Haben sich Menschen zur selben Zeit im gleichen Restaurant, Geschäft oder Museum aufgehalten wie ein Corona-Infizierter, erhalten Sie eine Warnung. So können mögliche Aerosolübertragungen frühzeitig erkannt werden. Bundesdatenschutzbeauftragter Ulrich Kelber lobt besonders das Frühwarnsystem durch Cluster-Erkennung. Durch den Check-In könnten Infizierte nun schneller andere Gäste warnen, ohne zuvor das Gesundheitsamt heranzuziehen. So würden nicht mehr 24 oder gar 72 Stunden vergehen, bis jemand über das Infektionsrisiko informiert würde. Bis Ende April soll die Corona-Warn-App auch Ergebnisse von Schnelltests übermitteln. Diese Funktion war bisher nur für PCR-Tests gegeben. Auch ein digitaler Impfpass soll in den kommenden Monaten in der Anwendung integriert werden.