Das Restaurantkonzept überarbeiten, Prozesse digitalisieren oder gemeinsam mit Anderen neue Ideen entwickeln: Auch wenn die Zwangsschließungen den Gastronomen viel abverlangen, schaffen sie Raum für Neues. Wir zeigen, wie man sich jetzt optimal für die Zukunft nach dem Lockdown aufstellen kann.
Das Take-Away-Angebot verbessern – schlechte Kundenerfahrungen vermeiden
Seit der Corona-Pandemie boomen die Lieferdienste. Doch nur wer guten Service bietet, kann neue Kunden gewinnen und mit dem Außer-Haus-Geschäft Umsatz generieren. Schlechte Kundenbewertungen schaden dem Image. Daher sollte man ihnen so gut wie möglich entgegenwirken. Laut einer Umfrage des US-amerikanischen IT-Unternehmens Oracle unter Take-Away-Kunden in den USA und Großbritannien sind folgende Dinge für eine gute Performance und Neukundengewinnung wichtig: Die geeignete Speisekarte: Wägen Sie ab, welche Gerichte Ihre Kunden mögen und welche tatsächlich für eine Lieferung geeignet sind. Wenn die Speisen optisch und geschmacklich einwandfrei beim Gast ankommen, steigt die Chance auf eine positive Bewertung. Guter Kundenservice: Seien Sie gut erreichbar und bieten sie sowohl Abhol- als auch Lieferoptionen an. So können Ihre Gäste flexibel je nach Situation bestellen. Lieferzeit beachten: Kunden möchten nicht zu lange auf ihre Bestellung warten. Stellen Sie sicher, dass Sie die Gerichte in angemessener Zeit liefern können. Zu lange Lieferzeiten halten Kunde eher von einer erneuten Bestellung ab. Die komplette Oracle-Umfrage „Dining In and Out in 2021“ finden Sie hier.
Digitale Lösungen helfen Kunden und Angestellten
Wenn Sie bereits einen Liefer- oder Abholservice eingerichtet haben, sollten Sie diesen mit einem digitalen und damit kontaktlosen Bestell- und Bezahlsystem kombinieren. Über ein Online-Bestellsystem können Kunden ihre Lieblingsgerichte ohne Zeitdruck auswählen und ggf. direkt online bezahlen. Das geht schneller als die Bestellung per Telefon und ist weniger fehleranfällig. Als weitere Zahlungsoption sollte auch kontaktloses Bezahlen vor Ort, z.B. per Smartphone, angeboten werden. Digitale Zahlungssysteme sind darüber hinaus besonders sicher, da bei der kontaktlosen Bezahlung keine sensiblen Daten erhoben werden müssen. Stellen Sie jedoch sicher, dass ihr elektronisches Kassensystem über die nötigen Sicherheitsprotokolle verfügt. Weitere Tipps zu Apps und digitalen Helfern für die Wiedereröffnung haben wir in diesem Artikel zusammengestellt.
Statistik mal anders: Durch Analyse-Tools Gäste besser kennenlernen
Je besser Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden kennen, desto einfacher können Sie Ihr Restaurantkonzept daran ausrichten. Hierbei helfen digitale Analyse-Tools. Diese sind meist in cloudbasierten Restaurant-Management-Systemen integriert und geben Auskunft über das Verhalten und die Vorlieben Ihrer Kunden. Welche Gerichte werden am häufigsten bestellt? Wie wird das Restaurant online bewertet? Oder an welchen Tagen und zu welchen Zeiten boomt der Außer-Haus-Verkauf? Eine Übersicht über unterschiedlichste Restaurant-Software und ihre jeweiligen Funktionen finden Sie hier.
Partnerschaften eingehen und neue Konzepte ausprobieren
Haben Sie schon mal etwas von „Ghost Kitchens“ gehört? Diese Küchen besitzen keinen Gastraum oder Servicepersonal und die dort zubereiteten Gerichte sind ausschließlich für eine Lieferung vorgesehen. Mit dem Endkunden wird fast nur online kommuniziert (Hier haben wir über Ghost Kitchens berichtet). Durch die Corona-Pandemie haben sich die meisten herkömmlichen Restaurant ebenfalls zu einer Art „Ghost Kitchen“ entwickelt – und das Konzept lässt sich gut übertragen. Suchen Sie nach anderen Restaurants in Ihrer Umgebung, die einen Lieferservice anbieten, und sprechen Sie über eine Zusammenarbeit. So können beide Parteien ihr Angebot erweitern: Den Gästen kann ein größeres Spektrum an Speisen angeboten werden und die Kundenbasis wächst allein aufgrund der Partnerschaft – eine klassische Win-Win-Situation ohne große Investitionen.