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Management in Krisenzeiten

Eine Pandemie bringt die Hotel- und Gastronomiebranche zum Stillstand. Wie lange dieser Zustand andauert, kann niemand mit Gewissheit sagen. Bei Unternehmern wächst die Sorge um finanzielle Stabilität. Dennoch müssen sie ihren Angestellten in dieser schweren Zeit mit einer Lösung gegenübertreten. Wir haben ein paar Tipps, wie gutes Management in Krisenzeiten gelingen kann.

Inhalt

Angesichts der Ausgangbeschränkungen und geschlossener Restaurant-Türen ist die Stimmung in vielen Betrieben getrübt. Dennoch ist es wichtig, weiterhin mit neuen Ideen voranzugehen. Die Gastronomie und Hotellerie befinden sich im vorübergehenden Ruhestand. Doch Angestellte erwarten, dass Führungskräfte die Situation im Griff haben. Gerade jetzt gilt: die Sachlage analysieren, zielstrebig handeln und Maßnahmen ergreifen.

Eine positive Einstellung ist die Voraussetzung

Der Alltag während einer Pandemie belastet Menschen sowohl finanziell als auch psychisch. Unternehmer denken zu Beginn einer solchen Ausnahmesituation oft pessimistisch. Sie befürchten, dass sich das Unternehmenskonzept in der Krise nicht bewährt. Niemand kann die Auswirkungen des Shutdowns genau voraussagen. Das lähmt die Entscheidungskraft von Führungskräften und sie übersehen, dass Mitarbeiter in dieser Phase Zuversicht und Leadership brauchen. Gegenmaßnahme: Optimismus und positives Denken sind wichtig! Auch wenn Sorgen nach Feierabend wachsen, müssen sich Führungskräfte am nächsten Morgen wieder fest an ihren Plan halten. Gesunder Realismus ist der Schlüssel: Eine positive Einstellung sollte auch nicht in Wunschdenken übergehen. Nach der Krise werden Menschen die Angebote der Gastronomie bewusster konsumieren und vielleicht auch wieder auf Reisen gehen – durch anhaltende Grenzschließungen größtenteils im Inland. Ein detaillierter und kontrollierter Businessplan berücksichtigt standortabhängige Umstände und bereitet Unternehmer auf die nächsten Monate vor.

Finanzielle Maßnahmen ergreifen

Die Coronakrise versetzt Unternehmer mitunter in eine Schockstarre. Negative Schlagzeilen und ein ungewisses Ende der Pandemie lähmen die Führungskräfte. Sie erschweren Dinge wie Kostenoptimierung und Gespräche mit der Bank. Es bleibt nur ein Gedanke übrig: „Wie soll ich es durch die Krise schaffen?“ Gegenmaßnahme: Die Kostenstruktur optimieren und alle innerbetrieblichen Einsparungsreserven nutzen: Was für den operativen Betrieb gerade nicht gebraucht wird, sollten Unternehmer verschieben oder wenn möglich aussetzen. Politik und Interessensverbände bieten derweil finanzielle Unterstützung an. Das vorhandene Marketing-Budget sollte für Krisenkommunikation genutzt werden. Kunden wollen in diesen Zeiten wissen, woran sie sind. Doch arbeiten Sie mit vorhandenen Mitteln! Es hilft nicht, das Budget drastisch zu reduzieren oder zu erhöhen. Ein durchdachter Marketingplan bereitet auf den Neustart vor. Unternehmen bleiben mit Gästen im Gespräch, wenn sie betriebseigene Informationen oder Meldungen zum Erholungsort liefern. Bieten Restaurants und Hotels eine gute Beratung, können sie ihre Stammkundschaft durch die Krise hinweg halten.

Jammern ist ein No-Go

Manchmal neigen Führungskräfte dazu, die Lage vor Mitarbeitern schönzureden oder zu dramatisieren. Beides ist nicht sonderlich hilfreich. Unternehmer überzeugen Angestellte und Kunden von der Krisenbewältigung am besten, wenn sie ihnen glaubwürdig gegenübertreten – dazu zählt auch, ehrliche Gefühle zu zeigen. Jammern vor Gästen ist allerdings nicht angebracht. Es zerstört die Gastlichkeit und Leichtigkeit, die Kunden bei einem Besuch in der Gastronomie erwarten. Gegenmaßnahme: Trotz fehlender Motivation und Kurzarbeit sollten Chefs mit ihren Mitarbeitern in Kontakt treten. Die außergewöhnliche Situation verlangt Verständnis von beiden Seiten und hat dadurch Potenzial, das Team zusammenzuhalten. Im Tourismus liegt der Fokus auf den schönen Dingen. Vielen Menschen hilft der Gedanke an einen Urlaub nach der Krise. Vermitteln Sie Kunden, dass Sie sich auf ihren Besuch nach dieser schweren Zeit freuen.

Preissenkung ist nicht der letzte Ausweg

Viele Unternehmer senken als letzte Maßnahme den Preis. Dies scheint auf den ersten Blick zu funktionieren, doch Betriebe zerstören damit oft, was sie jahrelang aufgebaut haben. Denn Preissenkungen lösen keine Probleme in Krisenzeiten. Gegenmaßnahme: Unternehmer sollten auf aktive Preispolitik setzen. Koppeln Sie moderates Entgegenkommen im Preis mit preispsychologischen Maßnahmen. Ein partnerschaftliches Gespräch mit der Bank kann Wunder wirken und ein auf die Situation abgestimmter Businessplan erledigt den Rest.

Privates Umfeld als Kraftquelle nutzen

Um eine Krise zu überstehen, muss auch das private Umfeld stimmen. Es bildet einen Rückzugsort, in dem man sich vom beruflichen Stress für einen Moment erholen kann. Fehlt eine Kraftquelle im privaten Umfeld, sind Verzweiflung und Konflikte die Folge. In Familienbetrieben kommt es bei finanziellen Problemen oft zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Diese rauben Kraft und sind nicht zielführend. Gegenmaßnahme: Führungskräfte sollten Harmonie in der Familie und Partnerschaft pflegen und Sorgen offen ansprechen. Bewegung sowie gesunde Ernährung halten fit und verbessern die Stimmung. Dies wirkt sich positiv auf zwischenmenschliche Beziehungen und auf das Betriebsklima aus.