#supportyourlocal – Unter diesem Hashtag teilen Menschen im Netz Bilder ihres bestellten und selbstabgeholten Essens oder von Waren, die sie von lokalen Händlern trotz geschlossener Türen erworben haben. Dies soll ein Zeichen setzen: Seht her, eure Geschäfte um die Ecke sind weiterhin für euch da! Doch die Unterstützung regionaler Unternehmen beschränkt sich nicht nur auf Social Media. Diverse Projekte helfen dabei, dass Menschen ihre Lieblingsläden und -restaurants, während der Krise finanziell unterstützen können. Wir stellen einige davon vor.
Pay now, eat later
Pay now, eat later ist eine ehrenamtliche Initiative vierer Hamburger Gründer aus der Food-Szene. Unterstützer können Gutscheine bei registrierten Unternehmen – allesamt gastronomische Betriebe wie Restaurants, (Eis)cafés, Weinläden, Bars usw. – erwerben, die nach der Krise dort eingelöst werden können. Inzwischen sind Lokale aus 18 deutschen Städten und aus Zürich registriert. Auch Gastronomen aus weiteren Städten können sich anmelden. Unter „Mitmachen“ muss ein Formular ausgefüllt werden. Danach wird eine Gutscheinseite für das Restaurant angelegt, ein kurzer Vertrag zwischen Gastronom und Websitebetreiber abgeschlossen und es kann losgehen.
helfen.berlin
Auch helfen.berlin bietet die Möglichkeit, Gutscheine für seine Lieblingsorte zu kaufen. Ob Berliner Restaurants, Clubs, Geschäfte, Theater, Museen oder Cafés – die Einnahmen landen zu 100 Prozent bei den Unternehmen und sollen helfen, die Liquiditätsausfälle aufgrund der Corona-Krise aufzufangen. Unter „Ich bin betroffen“ können sich Gastronomen kostenfrei registrieren. Innerhalb eines Tages erhält das interessierte Unternehmen weitere Informationen und ein Profil auf der Plattform.
Vorfreude.kaufen
Für österreichische Gastronomen empfiehlt sich die Plattform Vorfreude.kaufen. Sie unterstützt wie Pay now, eat later und helfen.berlin Restaurants, Bars und Cafés mit dem Kauf von Gutscheinen. Das Portal übernimmt zwar nicht die Kaufabwicklung, jedoch können Kunden über ein Formular den gewünschten Gutscheinwert für ihr Lieblingsrestaurant angeben. Das Restaurant nimmt dann Kontakt auf und wickelt die Zahlung und den Gutscheinversand direkt mit dem Kunden ab.
Save Our Sounds! – Spendentopf für die Hamburger Clubszene
Neben gastronomischen Einrichtungen leidet auch die Club- und Veranstalterszene unter den Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie. Das Hamburger Clubkombinat, der Zusammenschluss von Clubs, Party- und Eventveranstaltern in der Hansestadt, startete daher in Kooperation mit der Clubstiftung Hamburg die Spendenkampagne S.O.S. – Save Our Sounds. „Für die Hamburger Clubs sind Spenden jetzt überlebenswichtig. Die Clubs brauchen dringend und sofort Hilfe, sonst werden die meisten noch nicht einmal die nächste Woche überleben“, sagt Terry Krug, Vorsitzende der Clubstiftung. Unterstützer zahlen auf ein Spendenkonto ein und erhalten ab einer Spendensumme von 20 Euro ein selbstdesigntes Mundschutz-Bandana als Dankeschön. Darüber hinaus plant das Clubkombinat weitere Soli-Aktionen. Diese werden über die CLUBPLAN APP bekannt gegeben.
Einzelheld.de
Zwei Stuttgarter Software-Startups unterstützen mit Einzelheld.de Gastronomie- und Gewerbetreibende, die keinen eigenen Online-Shop haben. Unternehmen können sich kostenlos registrieren und mit wenigen Klicks innerhalb von zehn Minuten ihren eigenen Onlineshop einrichten. Über Einzelheld.de bestellte Waren können dann vom Kunden beim Geschäft selbst abgeholt oder geliefert werden. Die Auslieferung müssen die registrierten Unternehmen allerdings selbst organisieren. Pro Bestellung fallen für registrierte Unternehmen 30 Cent für den Betrieb der Plattform und 35 Cent zzgl. 2,49 Prozent des Transaktionsvolumens für die Zahlungsabwicklung an. Noch sind nicht allzu viele Gastronomen auf Einzelheld.de registriert. Denn die Voraussetzung sind eigene Produkte (nicht Mahlzeiten), die verkauft werden können. Für Restaurants mit kleiner Manufaktur (Marmeladen, Soßen, Gewürzmischungen o.ä.) oder eigenen Merchandising-Artikeln könnte das Portal aber interessant sein.
Ebay-Hilfsaktion zur Coronakrise
Auch der Onlinemarktplatz Ebay hat ein Soforthilfeprogramm zur Unterstützung kleiner Unternehmen und lokaler Einzelhändler in Deutschland zur Corona-Krise gestartet. Voraussetzung auch hier: Produkte, die sich über einen Online-Shop verkaufen lassen. Ebay bietet Händlern, die sich neu auf dem Marktplatz registrieren, den Premiumshop für sechs Monats kostenlos an, der normalerweise 300 Euro pro Monat kostet. Außerdem zahlen Shop-Betreiber für drei Monate keine Verkaufsprovision. Bei bestehenden Händlern verhindert Ebay schlechte Kundenbewertungen, wenn Waren aufgrund der Corona-Krise nicht im angegebenen Zeitraum geliefert werden können. Zudem werden 30 Tage Aufschub für die Zahlung der Verkaufsgebühren gewährt