Apps, die den Gastronomiealltag erleichtern, gab es schon vorher. Jetzt gesellen sich jedoch auch weitere kleine Programme dazu, die die Einhaltung corona-bedingter Richtlinien vereinfachen sollen.
Für die Rückverfolgung – Gästedaten kontaktlos mit Apps erfassen
In einigen Bundesländern müssen die Kontaktdaten der Gäste erfasst werden, um die Rückverfolgung einer Infektion zu ermöglichen. Apps unterstützen Gastronomen dabei. Ein Pluspunkt der Programme ist außerdem – neben der leichteren Organisation und der besseren Übersichtlichkeit – dass die Datenerfassung nicht mittels Kugelschreiber und Papier erfolgt. Vor allem ein Stift, der von Hand zu Hand geht, entspricht nicht dem aktuell geforderten Hygienestandard. Eine App, die Online-Check-ins für Restaurants anbietet, ist 2FDZ. Der Kunde scannt beim Betreten der Gastronomie mit seinem Smartphone einen QR-Code. Auf dem Handy öffnet sich dann ein einfaches Formular, in dem der Kunde seine Daten eingibt. Diese werden gesichert übertragen, auf einem ebenso gesicherten Server gespeichert und nach drei Wochen automatisch gelöscht. In dieser Zeit können nur Restaurantmitarbeiter die Daten einsehen und sie im Ernstfall an das Gesundheitsamt weiterleiten. Der Check-out erfolgt beim Verlassen des Gebäudes. Der Kunde scannt dazu einfach einen zweiten QR-Code. Die App kostet 9,40 Euro pro Monat und ist zum Ende des laufenden Monats jederzeit kündbar. Die Gastronomie App Centralplanner, ursprünglich ein Online-Reservierungssystem, wurde um zusätzliche Funktionen erweitert. Früher erfasste sie nur die Daten der Person, die reserviert hatte. Nun können damit auch die erforderlichen Angaben der weiteren Gäste am Tisch gespeichert werden. Für spontane Gäste ohne Reservierung gibt es ein einfaches Download-Formular. Dieses kann dann auf Papier ausgefüllt werden. Da in einigen Bundesländern Reservierungspflicht herrscht, können Sie mit der App zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das digitale Reservierungsbuch von Centralplanner bietet eine Testversion mit der Sie den Service 30 Tage lang kostenfrei ausprobieren können. Danach fallen Kosten ab 14,90 Euro pro Monat an. Tagesaktuelle Kündigungen sind möglich. Auch die App LunchNow erfasst jetzt die Daten der Gäste. Die App zeigt auf einer Karte alle Gastro-Angebote in der Nähe an. Allerdings ist der Service auf einige Städte beschränkt: Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, München und Berlin. Gastronomen können als LunchNow Partner weitere Services der App nutzen, wie eine digitale Speisekarte oder das kontaktlose Bezahlen. Dadurch werden Übertragungswege minimiert und Infektionsrisiken gesenkt. Wenn Gäste LunchNow nutzen, dokumentiert die App automatisch deren Kundendaten. Diese können dann im Infektionsfall den Richtlinien entsprechend vorgelegt werden. Das Unternehmen bietet allen Gastronomen seine Services bis zum 30. Juli 2020 kostenfrei an.
Gastro App von Sausalitos: Hygienestatus und Kapazitäten beruhigen Gäste
Die Sausalitos App ist nun ebenfalls mit neuen Funktionen ausgestattet. Gäste können nun ihre Location auswählen und erhalten dann einen Einblick über den aktuellen Zustand des Restaurants. Im Fokus stehen dabei: Kapazität Hygienestatus Beim Betreten des Lokals werden Gäste per Check-in registriert. Der Empfang vermerkt auch das Verlassen eines Gastes in der App. So sind die Besucherzahlen immer auf dem neusten Stand. Ebenso wird der Hygienestatus genau dokumentiert. Dieser bezieht sich auf Bar, Küche, Gastraum und Sanitäranlagen. Betriebsleiter, Serviceleiter, Barchef und Küchenchef prüfen die jeweiligen Bereiche regelmäßig. Danach bestätigen sie den erfolgreichen Check. Kunden können den Status jederzeit in der App überprüfen. Auch andere Bars und Kneipen sollen die neuen App-Funktionen nutzen können. Sausalitos hat die Freigabe erteilt, die App an Kneipen und Bars kostenfrei abzugeben. So entsteht lediglich ein Aufwand für die Personalisierung des Programms. Darunter fallen beispielsweise Bar-Details und Logo-Implementierung. Insgesamt sind diese Anpassungen mit geringen Kosten verbunden – maximal etwa 200 Euro. Darüber hinaus entstehen keine Ausgaben. Sausalitos erhält keine Vergütung oder Lizenz und möchte mit der Freigabe weiteren Bars und Kneipen in dieser schwierigen Lage aushelfen.
Hygieneauflagen: Checklisten an Bundesländer angepasst
Die Bedingungen für Wiedereröffnungen gestalten sich je nach Bundesland unterschiedlich. Das macht es für Gastronomen besonders schwierig, den Überblick zu behalten. Mit der App Unlock dokumentieren Mitarbeiter täglich die Einhaltung aller Auflagen – natürlich basierend auf den Richtlinien der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) sowie den Verordnungen der einzelnen Bundesländer. Die Checklisten können systemseitig kurzfristig an aktuelle Änderungen einzelner Bundesländer angepasst werden. Die App ist momentan noch nicht erhältlich, sie soll aber nach Angaben der Entwickler zeitnah und außerdem kostenfrei für die Branche verfügbar sein.
Fazit: Gastronomie Apps helfen bei verschiedenen Auflagen
Die vorgestellten Apps sind sicherlich nur eine kleine Auswahl an Programmen, die Gastronomen die Wiedereröffnung erleichtern sollen. Es existieren bereits etliche spannende und hilfreiche Apps und einige weitere sind wahrscheinlich gerade in der Entwicklung. Fest steht jedenfalls, dass Sie interessante Möglichkeiten haben, sich digitale Unterstützung für die neu hinzugekommenen Arbeitsschritte zu holen. Viele der Programme bieten außerdem gratis Testversionen oder sind im Moment sogar komplett kostenfrei erhältlich und deshalb zumindest einen Blick wert.